Zu unserer Jahresauftaktveranstaltung lud uns Prof. Jochen Johrendt  am 14. Januar in die Räume des Bergischen Geschichtsvereins in der Hofaue ein.
Am 13. Juni 1863 gründeten „Bildungsbürger“ und Wissenschaftler in Elberfeld den Bergischen Geschichtsverein, um die politische und die Kirchengeschichte zu erforschen. Die  Vereinsbibliothek umfasst heute   etwa 25.000 Bände. Sie ist der  Zentralbibliothek Wuppertal angeschlossen. Der BGV veröffentlicht eine  eigene Zeitung. Er  besteht aus 15 eigenständigen Abteilungen der einzelnen Städte im Bergischen Land  mit ca. 4000 Mitgliedern.
Im Anschluss zu dem sehr informativen Vortrag wechselten wir nur schnell über den Hof zum Restaurant „Atelier“ im Vorderhaus.

Bei der Parfümerie Frank Müller tauchten wir am 11. Februar tief in die Welt der Düfte ein. Düfte verwandeln sich sich auf der Haut jedes Menschen anders und entwickeln sich in Zeitsprüngen nach dem Auftragen. Ein Parfüm setzt sich aus Herznote, Kopfnote und Basisnote zusammen. Die Geschichte des Parfums reicht bis in die alten Hochkulturen Ägyptens und Indiens zurück. Wir durften ganz viele Kompositionen ausprobieren und erschnuppern. Am Ende konnten wir uns gut riechen.

Bereits die 4. Generation der Familie Halbach steht in den Startlöchern, um das traditionsreiche, 1933 mit nur einem einzigen Webstuhl gegründete Familienunternehmen weiter als Europas führender Hersteller von Bänder, Kordeln und Kranzschleifen erfolgreich zu führen. Am 10. März führte uns Brigitte Halbach sachkundig mit Herz durch einen Teil ihrer  15.000 m2  großen Produktionshallen mit den unterschiedlichsten Webstühlen und Materialien für eine riesige Bandbreite an differenten  Produkten, die alle in Eigenregie von einen speziellen Gruppe der insgesamt 85 Mitarbeiter designed werden. Halbach bildet seine Mitarbeiter größtenteils selbst aus. Viele von ihnen sind seit über 30 Jahren für die Familie tätig. Ein abschließender Besuch des Showrooms zeigte uns eine kleine Übersicht der Endprodukte.
Beim noch weiter informativen Talk im Restaurant Fischer  lud uns Brigitte Halbach herzlich in den Werksverkauf ein, wo  trendige Dekoration zu neuen Ideen für unser Heim  inspiriert.

Nach langer Coronapause waren wir überglücklich uns am 9. Juni mit Peter Jung in das Wahlkampfgetümmel zu  stürzen. Hier nur ein kurzer Überblick über die mannigfaltigen Informationen:
Noch heute finden die Kommunalwahlen nach den Modellen der ehemaligen Besatzungszonen statt. 1996 wurden zum 1. Mal eigene, direkte Wahlen der Stadtoberhäupter abgehalten. Die Ergebnisse in den Kommunen weichen teilweise deutlich von den Bundestagswahlen ab.
In diesem Jahr wird es in Wuppertal besonders spannend, weil 2 Parteien einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen schicken (in Süddeutschland schon lange üblich). Die Bezirksvertretungen sind ganz wichtig für die Ratsmehrheiten. Der eigentliche Wahlkampf beginnt immer erst 4 Wochen vor dem Wahltermin und war bisher immer von Gesicht zu Gesicht. Der amtierende OB hat viele Regeln einzuhalten (nicht mit dem Dienstwagen zu Wahlveranstaltungen, kein Diensttelefon benutzen… und neutral sein), während alle anderen Kandidaten keinen Beschränkungen unterliegen. Die Parteien bei Kommunalwahlen müssen sich selbst aus Spenden finanzieren, nicht wie bei Bund und Land.
Fasziniert lauschten wir dem charmanten und von Detailwissen geprägten  Vortrag des Insiders und Altoberbürgermeisters in  der Alten Bergbahn.

Familie Runge hat sich einen Herzenswunsch erfüllt, indem sie auf dem Werksgelände der Firma EMKA in der bosnische Stadt Goražde für  Hunderte von Straßenhunden seit 2019 ein Hunderettungsheim nach europäischen Standards aufgebaut haben und es finanzieren. Animal Rescue Bosnia  hat mehrere Tierheime mit Fußbodenheizung in den separaten Schlafkabinen  für 100 Hunde und zusätzlich 3.500 m² Übungsfläche. Unsere Clubfreundin und Schwiegertochter der Gründer, Raffaella Menzel, eine der Mitverantwortlichen, stellte uns am 14. Juli das Projekt mit allen teilweise schon überwundenen Schwierigkeiten und Zielen vor.
SpezialisiertTierärzte – unterstützt von  ausgebildeten  Tierpflegern – kümmern sich medizinisch um die Hunde. Um die unkontrollierte Verbreitung von Straßenhunden zu stoppen, erfolgt die Kastration und Sterilisation der Tiere. Danach kommen sie entweder  ihre gewohnte Umgebung  mit einem kleinen Tattoo zurück oder werden vielfach nach Deutschland zu liebevollen Menschen vermittelt.. Jeder Hundebesitzer  kann seinen Hund dort kastrieren lassen.  Auch verletzte, verlassene und bedürftige Hunde werden  behandelt und betreut. Die vielen niedlichen Hunde auf den ausgelegten Bildern ließen unsere Herzen höher schlagen.

Bei Höchstsommertemperaturen nahm uns unsere Clubfreundin Dr. Ing. Gabriele Hoeborn am 12. August mit auf die Reise zur ihrer Gastprofessur in Chile. 13 Jahre lang wurde sie von dort angefordert (denn nur so geht es!). Die deutsche Uni bezahlt sie weiter und sie bekommt eine kleine Aufwandsentschädigung. Jedes Mal muss ein großer Verwaltungsaufwand betrieben werden, bis der letzte Bogen Papier ausgefüllt und genehmigt worden ist. Dann kann es erst für 6 Wochen bis max. 6 Monate nach Chile gehen. Dort hat sie eine Wohnung im 12. Stock und hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass insbesondere dort oben zu spüren  jeden Tag die Erde leicht bebt. Chile wird das Preußen von Südamerika genannt, denn das Leben dort ist äußerst zivilisiert. Der Lebensstandard entspricht unserem, in den Supermärkten ist es sehr teuer, aber auf den Märkten, wo es immer wunderbares frisches Obst und Gemüse gibt, ist es sehr preiswert.  Soziale Versicherungen wie wir sie kennen, gibt es dort nicht.  Aus den vielen Jahren dort hat sie eine Menge Freundschaften geschlossen. Die wunderschönen Bilder hat sie dann noch mit  einigen Anekdoten „gewürzt“.  Ihren Studenten vermittelt sie am liebsten spielend den Unterrichtsstoff.
Chile ist    urbulent        O   ptimistisch           L    ecker               L   ustvoll         also   TOLL

Der Großvater von Klaus Weskott, der uns am 8. September eingeladen hat, gründete die Ferdinand Weskott GmbH als  Appreturanstalt  1895. Ab 1923 wurden neben der Appretur die ersten elastischen Bänder für die Mieder- und Bekleidungsindustrie gefärbt und appretiert. 1992 baut nach dem Tod seines Vaters Werner Klaus Weskott  eine neue Halle mit einem dritten Hochleistungs- Trocken- und Fixierspannrahmen. 2015 ist die lettische Gruppe Textile Dyehouse mit eingestiegen und es wird breite Ware für z.B. Wäsche, Mieder und Medizinbedarf hochelastisch veredelt, das heisst: gefärbt, getrocknet und appretiert. Klaus Weskott  zeigte und erklärte uns alle Arbeitsgänge mit Herzblut.    Dieses Wuppertaler Traditionsunternehmen hat sich über 120 Jahre immer über Wasser gehalten und ist elastisch geblieben. Als Besonderheit dieses Abends gastierte bei uns  aus dem zu gleicher Zeit gegründeten Textilunternehmen Hacoba (gibt es leider nicht mehr) die international anerkannte Designerin Andrea Halstenbach.